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Fürsten der Apokalypse

Regeln: 5e Sprache: de

Buch-ID: f-rsten-der-apokalypse · 256 Seiten

Seite 19 Abschnitte: 2

DESSARINTAL ER AUFSTIEG DES ELEMENTAREN BÖSEN IN Faerfln beginnt im Dessarintal, einer teils unbewohnten Wildnis, zum anderen Teil spär- lich besiedelt mit Karawanenstädten und isolierten Siedlerhöfen, die nur eine Woche Reisezeit von Waterdeep entfernt ist. Seit Jahr- hunderten hat sich hier nichts Bemerkenswertes ereignet, was den Rest der Welt betreffen würde.

Seine Grenzen haben sich vor langer Zeit nach Norden verlagert und damit ein verschlafenes Hinterland mit verstreuten Ruinen zurückgelassen. Dieser Tage hat das Dessarintal nur wenig gemein mit der allgemeinen Vorstellung des wilden Grenzlandes. Die Winter sind hart, aber die Horden der Orks und anderer hungriger Monster halten sich dieser Region fern.

KAPITEL 2 1 DAS DESSARINTAL Auch wenn das Dessarintal nicht so wild und gesetzlos ist wie einst, stellt es dennoch nur leicht besiedeltes Territorium dar, das in erster Linie als Durchgangsregion zu fernen Ländern genutzt wird. Die Einwohner von Orten wie Rotlärche und Dreieber brüsten sich damit, dass ihre bescheidenen Siedlungen „die Pforten zum Norden" seien.

Durch diese Ländereien passieren jährlich Hunderte Karawanen und Kielboote, und verbinden damit die bedeutenden Häfen von Waterdeep und Neverwinter mit Orten wie Everlund, Mirabar oder Silbrigmond. Das stete Treiben der Karawanen bringt Leben in die Städte dieser Gegend und unterstützt damit den Handel in den Ansiedlungen entlang der Langen Straße.

Etliche Gasthäuser bieten Reisenden eine sichere Anlaufstelle, die es kaum erwarten können, sich innerhalb massiver Mauern auszuruhen und eine gute Mahlzeit an einem warmen Feuer zu genießen, statt am Wegesrand zu kampieren. Das Dessarintal kümmert sich nicht nur um die Bedürfnisse der Karawanen und Reisenden auf dem Weg vom oder zum fernen Norden, sondern ist auch eine Kornkammer für die hungrigen Einwohner von Waterdeep und Neverwinter.

Aus den Farmen und dem Weideland der Gegend kommen Getreide, Vieh, Geflügel, Äpfel und Hopfen, was dann über den Fluss zur Küste verschifft oder über die Lange Straße transportiert wird. Nur wenige Einwohner werden durch die Landwirtschaft reich, aber die hiesigen Bauern führen ein gutes Leben, voraus- gesetzt, das Wetter spielt mit.

(Das ist einer der Gründe, warum das ungewöhnliche Wetter, welches seit kurzem vorherrscht, Probleme bereitet.) GESCHICHTE Die meisten Bewohner des Dessarintals haben keine Ahnung von seiner reichen Geschichte. Die Alten, die weise nickend an den Herdfeuern der lokalen Schankräume angetroffen werden können, merken manchmal an „Diese Lande, sie haben alte Knochen." Die meisten Einheimischen haben keine Ahnung, wie recht sie damit haben.

Obwohl manche wirklich altertümliche Ruinen dieser Gegend auf die Tage der ersten großen Elfenkönigreiche zurück zu datieren sind, haben sie alle nichts mit der Geschichte dieses Abenteuers zu tun. Das älteste Reich von Relevanz hierfür ist das Königreich der Schildzwerge von Besilmer, das vor fast sechstausend Jahren imJahr -4420 TZ gegründet wurde. Seine Existenz ist so sehr von den Nebeln der Geschichte verschleiert, dass nur einige wenige nicht-zwergische Gelehrte überhaupt davon gehört haben.

Die meisten Bewohner des Dessarintals wissen überhaupt nichts von Besilmer, sind aber dennoch mit zwei seiner Bauwerken vertraut: das architektonische Wunder bekannt als Steinbrücke (das weiter unten in diesem Kapitel beschrieben wird) und die bröckelnden Ruinen bekannt als Hallen der Jagdaxt. Das Reich von Besilmer war etwas Besonderes: ein zwergisches Königreich, das an der Oberfläche errichtet worden war, und das seine Stärke aus Feldern und Weideland bezog.

Es konnte für eine Zeitlang erblühen, wurde jedoch von Trollen und Riesen heimgesucht. Die Zwerge waren gezwungen, eine Festung unter Tage zu erbauen: die Festungs- stadt Tyar-Besil, die ein Jahrhundert nach der Gründung von Besilmer in den Felsen gehauen wurde. Zum Unglück der Zwerge zerfiel das Reich, nachdem sein König und Gründer in der Schlacht gestorben war. Die meisten überlebenden Zwerge zogen sich danach in sicherere Länder zurück.

So wurde die Zwergenstadt unter den Sumberhügeln um -4160 TZ auf- gegeben und dann vergessen. Tyar-Besil ruhte für viele Jahrhunderte in der Dunkelheit, manchmal von Monstern oder ambitionierten Bergleuten entdeckt und in Besitz genommen, nur um wieder im Stich gelassen zu werden. Sie kam 893 TZ wieder ans Licht, als eine Gruppe Abenteurer, die sich die Ritter des Silberhorns nannten, die Ruinen entdeckten.

Im Laufe der nächsten sechs Jahre kehrten sie immer wieder zurück und schafften es schließlich, ZEITRECHNUNG IN DEN REICHEN Die Bewohner der Vergessenen Reiche zählen die Jahre nach dem Kalender derTalländer-Zeitrechnung, abgekürzt „TZ". Einzelnen Jahren werden auch Namen gegeben, die auf den Schriften eines großen Sehers aus längst vergangener Zeit beruhen. Das Abenteuer ist in 1491 TZ angesiedelt, dem Jahr der Scharlachroten Hexe.

jeder Monat besteht aus drei jeweils zehn Tage langen Wochen, die Zehntage genannt werden. Die Leute hier benutzen den Begriff Zehntag so wie die Leute in anderen Welten den Begriff Woche verwenden. ihre eigene Festung zu errichten, um die versteckten Eingänge und die verstreuten Gewölbe zu sichern. Die Ritter hatten einige Erfolge dabei, kleinere Bereiche der wilden Sumberhügel zu befrieden. Aber nur wenige Jahre später erhob sich das Orkreich Uruth Ukrypt in der Nähe, und das Dessarintal

Bewohner der Vergessenen Reiche zählen die Jahre nach dem Kalender derTalländer-Zeitrechnung, abgekürzt „TZ". Einzelnen Jahren werden auch Namen gegeben, die auf den Schriften eines großen Sehers aus längst vergangener Zeit beruhen. Das Abenteuer ist in 1491 TZ angesiedelt, dem Jahr der Scharlachroten Hexe. jeder Monat besteht aus drei jeweils zehn Tage langen Wochen, die Zehntage genannt werden.

Die Leute hier benutzen den Begriff Zehntag so wie die Leute in anderen Welten den Begriff Woche verwenden. ihre eigene Festung zu errichten, um die versteckten Eingänge und die verstreuten Gewölbe zu sichern. Die Ritter hatten einige Erfolge dabei, kleinere Bereiche der wilden Sumberhügel zu befrieden. Aber nur wenige Jahre später erhob sich das Orkreich Uruth Ukrypt in der Nähe, und das Dessarintal wurde zu einem Schlachtfeld.

Ärger zieht Ärger an: die Orkfastenkriege, der Erste und Zweite Trollkrieg, und schließlich eine Serie grausamer Überfälle der Drow. Zur Zeit um 942 TZ waren die menschlichen Siedlungen im Dessarintal fast vollständig ausgelöscht, und die Ritter des Silberhorns existierten nicht mehr. Ihre Festungen waren zu Ruinen ver- fallen und wurden in den späteren Jahren als die Verfluchten Festen bekannt. Nach einiger Zeit erinnerte sich niemand mehr, wer sie einst erbaut hatte oder warum.

Die jüngste Besiedlungswelle im und um das Dessarintal begann nach 1000 TZ, was mit dem Aufstieg der einstigen Kriegsherrenfestung Waterdeep zur Großstadt einherging. Die ersten kleinen Außenposten, die zu Orten wie Rotlärche und Dreieber anwachsen sollten, wurden einem wilden, ungezähmten Land abgerungen. Die Leute, die das Dessarintal wieder besiedelten, fanden überall in der Gegend verstreut die Überreste des „Königreichs von Einst".

AKTUELLE EREIGNISSE Kleinere Vorkommnisse sind nichts Ungewöhnliches im Dessarintal. Es gibt gelegentliche Überfalle von Banden wilder Humanoider aus den Schwertbergen oder den Immermooren. Menschliche Barbaren, die als Uthgardt bekannt sind, streifen durch diese Lande, deren aggressivere Stämme sehr gefährlich werden können. Banditen versammeln sich manchmal in den einsameren Gegenden des Tals, um Karawanen aufzulauern, die auf der Langen Straße oder dem Kheldellpfad reisen.

Von Zeit zu Zeit erwecken glücklose Abenteurer einen uralten Fluch in den Ruinen des Umlands. Die Vogte der Siedlungen im Tal schaffen es aber in der Regel, den Frieden wieder herzustellen. Vor sechs Monaten begann eine neue, heimtückische Bedrohung in der Gegend zu erstarken, ohne dass Ein- heimische oder vorbeiziehende Abenteurer davon etwas ahnten.

Träume und Visionen lockten vier Elementarpropheten einen nach dem anderen zum Tempel des Auges unter den Sumberhügeln.Jeder dieser Propheten begann, gleichgesinnte Anhänger um sich zu scharen. Nach und nach kamen immer mehr Fremde in das Dessarintal, meistens alleine oder zu zweit. Manche waren bereits Kultisten des elementaren Bösen, die begierig darauf waren, einen Ort zu erbauen, an dem sie ihre abscheulichen Riten abhalten konnten.

Andere waren brutale Schläger, machthungrige Magier, die mit verbotener Magie spielten, oder Fanatiker, angelockt vom Lockruf des Bösen. Zuerst agierten die Kultisten im Verborgenen. Als ihre Zahl aber wuchs und sie ihre Festungen etablieren konnten, richteten sie ihre Aufmerksamkeit darauf, ihren Einfluss auf das Dessarintal zu erweitern. Die Anwesenheit einer solchen Menge an Übeltätern hat eine Flut an Raubzügen, Entführungen, Morden und Über- fällen ausgelöst.

Die Kultisten haben auch das Wetter in der Region aus dem Gleichgewicht gebracht. All diese Ereignisse werden sich im Laufe des Abenteuers weiter verschlimmern, bis die Charaktere alle vier elementaren Kulte im Tempel des Elementaren Bösen aufgespürt und ausgeräuchert haben. ROTLÄRCHE Rotlärche ist seit nunmehr zweiJahrhunderten ein wichtiger Zwischenstopp auf der Langen Straße. Der Weiler ist nach einer markanten Baumgruppe roter Lärchen benannt, die bei seiner Gründung gefällt wurden.

Rotlärche wurde hauptsäch- lich zu einer Siedlung dank einer Trinkwasserquelle, die einen KAPITEL 2 1 DAS DESSARINTAL 19 20 beträchtlichen Weiher speist, der sehr gut als Tränke für Pferde, Ochsen und Packesel geeignet ist. Ein Pfad von Ost nach West trifft an diesem Weiher auf die Lange Straße. Er führt nach Westen zur Holzfällergemeinde Kheldell und nach Osten zur Kahnbauer-Herberge und schließ- lich nach Secomber.

Ein weiterer Pfad führt zu Steinbrüchen in den Sumberhügeln und zu den Ruinen alter Steinfestungen, die vor langer Zeit den Monstern und Gesetzlosen überlassen wurden (die Verfluchten Festen). In den vergangenen Jahren wurden neue Steinbrüche am nordwestlichen Rand des Städtchens eröffnet. Dort konnten seitdem große Marmorplatten abgebaut werden, die in Waterdeep sehr gefragt sind, um große Gebäude zu verkleiden und historische Bauten auszubessern.

Rotlärche ist auch das Zentrum für den Schieferabbau am Rand der Sumberhügel. Obwohl Rotlärche weiterhin gedeiht, gibt es düstere Vor- zeichen. Das Herz der Sumberhügel ist sehr viel gefährlicher geworden, da scheinbar überall Monster herumstreifen (niemand begibt sich dieser Tage in die Hügel zum Beeren- pflücken oder zur Hasenjagd, obwohl die Kinder von Rotlärche dies traditionsgemäß jeden Tag des Sommers und Herbstes taten).

Die Zahl der Banditenüberfälle nimmt zu, und das Wetter scheint immer harscher und unvorhersehbarer zu werden. Mehrere Schafhirten in Rotlärche haben merkwürdige Gestalten gesehen, die sie von den fernen Hügeln aus in ihren traditionellen Weidegründen in

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